In diesem Artikel möchten wir näher auf die Wichtigkeit von einer ordentlichen Schweißerkleidung eingehen. Beim Schweißen gibt es nämlich viele Gefahren, die gerade von Schweißern im Privatbereich häufig vernachlässigt werden.
Die größten Gefahren haben wir bereits hier angesprochen und dort finden Sie schon mal ein guten Tipp, wie Sie vieles vermeiden können.
Doch allein dies reicht noch nicht. Es muss eine den Anforderungen entsprechen Schutzbekleidung her. So wie der Polizist seine Polizeiuniform tragen muss… so muss auch der Schweißer seine Schweißerkleidung tragen.
Der Fokus liegt hier auf „muss“, denn viele werden in der Hinsicht gerne ein bisschen leichtsinnig, obwohl es das Einzige ist, was zwischen einem selbst und der Hitze,Funken und Strahlen steht.
Die große Auswahl an Schweißerkleidung im Überblick.
Damit Sie direkt wissen, was es alles an Schweißerkleidung gibt. Dazu geben wir einigen nähere Informationen darüber, vor was die entsprechende Schweißerkleidung schützt und ein paar Tipps, worauf man vor dem Kauf achten sollte. Legen wir los.
Schweißerjacke, Schweißerhose und Schweißerschürze
Beim Schweißen ist man einer enormen Hitze ausgesetzt und hat es mit Flammen, Funkenflug, Störlichtbögen und Eisenspritzer zu tun. Zudem kommen noch Gefährdungen die man nicht sieht, wie die UV-Strahlen.
Eine Schweißerjacke und eine Schweißerhose schützt ihre Haut vor diesen Gefahren und verhindert schlimme Verbrennungen. Diese Schweißerkleidung sollten Sie am Besten immer tragen. Je nachdem können Sie auch alternativ oder ergänzend eine Schweißerschürze anlegen. Das kommt auf das Schweißverfahren an. Sie schützt sehr gut vor Brandlöchern.
Kauftipp: Bei allen drei Komponenten empfiehlt sich Leder als Material. Die Frontseite sollte am Besten eine Sicherheitsknöpfung haben, damit Ihnen bei der Arbeit nichts aufspringt. Die Schweißerhose sollte den Schutzvorschriften DIN EN 470-1 und DIN EN 531 entsprechen.
Achten Sie auch darauf, dass die Hose genau passt. Schweißerhosen sind sehr unelastisch und liegen dicht am Körper. Hat die Schweißerhose nicht die richtige Größe, wirkt sich das schnell auf den Tragekomfort aus.
Schweißerstiefel und Schweißergamaschen
Zur Schweißerkleidung gehören auch Schweißergamaschen und Stiefel. Die Schweißerstiefel schützen Sie vor spezifischen Gefahren, die aufgrund von Verbindungen von Metall oder Polymeren während des Schweißens entstehen. Die Gamaschen kann man ergänzend einsetzen. Sie schützen das Bein zusätzlich bis zu den Knien vor Metallspritzer.
Kauftipp: Die Schweißerschuhe unterscheiden sich von ihrer Hitzebeständigkeit. Wählen Sie ein Schuh aus, das widerstandsfähig gegen hohe Temperaturen ist. Achten Sie auch idealerweise auf eine Stahlkappe und einer Stahlzwischensohle.
Ein Sicherheitsschnellverschluss sollte auch vorhanden sein. Ergänzend zu der europäischen Norm EN ISO sollte die NORM EN ISO 20349 gegeben sein.
Die Schweißergamaschen sollten am Besten mit einer Klemmfeder am Schienbein befestigt werden können. Die Schweißerkleidung ist dann leicht anzulegen und kann auch leicht wieder entfernt werden.
Schweißerhandschuhe und Kopfhaube
Bei der Schweißerkleidung sind die Handschuhe besonders wichtig. Die Hände sind immer nah am Geschehen dran und daher den Funken und Strahlen beim Schweißen am meisten ausgesetzt. Eine Kopfhaube bietet Ihnen zusätzlichen Nackenschutz und schirmt Sie nochmal extra von der Hitze und den Funken ab.
Kauftipp: Achten Sie beim Kauf der Schweißerhandschuhe auf das GS-Siegel. Dies zeigt, dass es Sicherheitsgeprüft ist, die Fertigung überwacht wird und Schadstoffgeprüft ist. Zudem empfiehlt sich Material aus Nappaleder oder anderen atmungsaktiven Materialien.
Die Kopfhaube sollte einen weichen Innenfutter haben und am Besten aus Schweißaufsaugendem Material sein. Ein Klettverschluss mit dem man es auch am Helm befestigen kann, wäre auch von Vorteil.
Schutzhelm oder Schutzschild
Dies gehört unbedingt zur Schweißerkleidung dazu. Welches sich für Sie am Besten eignet, hängt von Ihrer Tätigkeit ab. Das Schweißschild müssen Sie immer in der Hand halten und daher ist es schonmal für autogene Schweißverfahren eher ungeeignet. Wir empfehlen generell lieber ein Schweißhelm. So haben Sie immer beide Hände frei zum Schweißen.
Möchte man günstig davon kommen, dann ist ein Schutzschild eine Überlegung wert.
Kauftipp: Beim Kauf eines Schweißhelm sollten Sie auf eine verdunkelte Blende und ein großes Sichtfeld achten. Dazu sollte das Schweißhelm Ihnen individuelle Anpassungsmöglichkeiten in Bezug auf die Lichtempfindlichkeit und der Verdunklungsstufe bieten.
Die Zeit zur Verdunklung spielt hierbei auch eine sehr wichtige Rolle. Eine Geschwindigkeit von 0,00004 Sek (1/25000) ist noch okay. Je schneller desto besser. Das Schweißhelm sollte auch getestet und zertifiziert sein. Bei Zweifel immer eine Kopie des Zertifikates zusenden lassen.
Schutzbrille und Schweißerschutzglas
Die Schutzbrille schützt Sie vor UV-Strahlen und hellem Streulicht. Das Schweißerschutzglas schützt ihre Augen, wie ein automatisches Schutzhelm und wird in einen Schweißerschutzschild eingesetzt.
Wichtiger Hinweis: Beachten Sie, dass bei der Schutzbrille verschiedene Schutzstufen erhältlich sind und bei bei den Schutzgläsern verschiedene Dunkelstufen. Beides muss an Augen und Aufgabenbereich, sowie Schweißverfahren angepasst werden. Bei höheren Schutzstufen wird ein Schweißhelm benötigt.
Die Dunkelstufen bei den Schutzgläsern reichen von DIN 8 bis DIN 14 und die Auswahl hängt davon ab, welches Schweißverfahren Sie nutzen und mit welcher Stromstärke Sie schweißen. Im Zweifelsfall nehmen Sie immer die dunklere Stufe.
Das war die grobe Übersicht über die Schweißerkleidung, die man erwerben kann. Nun sollten Sie selber für sich entscheiden können, auf was Sie gegebenenfalls verzichten können und was unbedingt notwendig ist. Hände und Augen sollten in allen Fällen geschützt sein.
Wir hoffen, dass Ihnen der Artikel geholfen hat und wünschen Ihnen viel Spaß bei der Auswahl der optimalen Schweißerkleidung.
